• Das Finanzergebnis der Julius Bär Gruppe war erneut beeinflusst von der weiteren Aufwertung des Schweizer Frankens gegenüber wichtigen Hauptwährungen.

  • Der Betriebsertrag ging um 2% zurück, während die durchschnittlich verwalteten Vermögen praktisch unverändert blieben. Daraus resultierte eine Bruttomarge von 105 Basispunkten, d.h. 2 Basispunkte tiefer als im 1. Halbjahr 2010, aber 2 Basispunkte höher als im 2. Halbjahr 2010.

  • Der Geschäftsaufwand, einschliesslich der einmaligen Zahlung an Deutschland (2) von EUR 50 Millionen (CHF 65 Millionen), stieg um 12%; ohne diese Zahlung nahm der zugrunde liegende Geschäftsaufwand nur um 1% zu. Die Cost/Income Ratio stieg auf 67.6% und der adjustierte Konzerngewinn ging auf CHF 196 Millionen zurück. Ohne den Einfluss der einmaligen Zahlung an Deutschland von CHF 51 Millionen nach Steuern nahm der zugrunde liegende Konzerngewinn um 5% auf CHF 248 Millionen ab.

  • Die Kundenvermögen verringerten sich seit Ende 2010 um 3% auf CHF 260 Milliarden. Die verwalteten Vermögen nahmen um 2% oder CHF 4 Milliarden auf CHF 166 Milliarden ab. Der positive Netto-Neugeldzufluss von CHF 5 Milliarden, oder 6% annualisiert, wurde erneut durch den deutlich negativen Währungseinfluss aus der anhaltenden Frankenaufwertung, im Umfang von CHF 8 Milliarden, sowie dem leicht negativen Markteinfluss mehr als ausgeglichen. Die Custody-Vermögen nahmen um 3% auf CHF 94 Milliarden ab.

  • Die Julius Bär Gruppe bewirtschaftete ihre Bilanz weiterhin konservativ und verfügt über eine sehr solide Kapitalbasis. Die BIZ Kernkapitalquote (Tier 1) betrug am 30. Juni 2011 21.7%. Mittelfristig strebt die Julius Bär Gruppe eine BIZ Gesamtkapitalquote von mindestens 16% und eine BIZ Kernkapitalquote (Tier 1) von mindestens 12% an. Julius Bär hat keine Staatsanleihen peripherer Euroländer in ihren Büchern.

  • Das zuvor angekündigte Aktienrückkaufprogramm wurde am 23. Mai 2011 lanciert, und per Ende Juni wurden 1 872 500 eigene Aktien im Wert von insgesamt CHF 66 Millionen zurückgekauft.

Boris F.J. Collardi, Chief Executive Officer der Julius Bär Gruppe AG, sagte: „Unsere Gruppe verzeichnete im ersten Halbjahr 2011 wiederum einen robusten Geschäftsgang. Die zugrunde liegende Profitabilität konnte trotz schwierigem Umfeld und weiterem Anstieg des starken Schweizer Frankens mehrheitlich gewahrt werden. Wir setzten unsere duale Wachstumsstrategie gruppenweit konsequent fort, einerseits um vom starken Vermögensanstieg der Wachstumsländer zu profitieren und andererseits durch Anpassung des Geschäftsmodells und Dienstleistungsangebots an die Veränderungen in den europäischen Märkten. Gleichzeitig setzen wir alles daran, auch zukünftig profitabel zu sein, indem wir die Ertragskraft weiter stärken und die Kosteneffizienz unserer Organisation und Geschäftsprozesse steigern.“

Das Total der Kundenvermögen belief sich Ende Juni 2011 auf CHF 260 Milliarden. Die verwalteten Vermögen gingen um 2% oder CHF 4 Milliarden auf CHF 166 Milliarden nach CHF 170 Milliarden Ende 2010 zurück. Die leichte Abnahme der verwalteten Vermögen war das Resultat von Netto-Neugeldzuflüssen von CHF 5 Milliarden, die durch den deutlich negativen Währungseinfluss von CHF 8 Milliarden auf Grund der fortgesetzten Abwertung des Euros und besonders des US-Dollars zum Schweizer Franken wie auch eine leicht negative Marktentwicklung von CHF 1 Milliarde mehr als ausgeglichen wurden. Alle Regionen trugen positiv zum Netto-Neugeldzufluss bei, so vor allem erneut die Wachstumsmärkte. Das lokale Geschäft in Deutschland verzeichnete einen beträchtlichen Zugang neuer Kunden, nicht zuletzt auf Grund des seit Januar 2011 tätigen zusätzlichen Teams. Die Custody-Vermögen verringerten sich um 3% von CHF 98 Milliarden Ende 2010 auf CHF 94 Milliarden.

Der Betriebsertrag nahm im Vergleich zum ersten Halbjahr 2010 um 2% auf CHF 898 Millionen ab, dies auf Grund des Rückgangs der Bruttomarge auf 105 Basispunkte bei praktisch unveränderten durchschnittlichen verwalteten Vermögen. Obwohl die Bruttomarge um 2 Basispunkte geringer ausfiel als im ersten Halbjahr 2010, verbesserte sie sich leicht gegenüber 103 Basispunkten im zweiten Halbjahr 2010. Der Erfolg aus dem Dienstleistungs- und Kommissionsgeschäft stieg um 1% auf CHF 496 Millionen. Der Erfolg aus dem Zinsengeschäft nahm um 29% auf CHF 316 Millionen zu, primär auf Grund höherer Dividendenerträge auf Handelsbeständen, die aus buchhalterischen Gründen jedoch als Zinsertrag verbucht werden. Unter Ausklammerung dieses Dividendenertrags, der von CHF 59 Millionen im ersten Halbjahr 2010 auf CHF 97 Millionen im ersten Halbjahr 2011 zunahm, erhöhte sich der bereinigte Zinserfolg um 18% auf CHF 220 Millionen, primär auf Grund des Anstiegs der Kreditvolumina. Der Erfolg aus dem Handelsgeschäft nahm um 47% auf CHF 86 Millionen ab, hauptsächlich auf Grund der zuvor erwähnten Verbuchung des Dividendenertrags. Auf derselben Basis wie oben beim Erfolg aus dem Zinsengeschäft verringerte sich der so bereinigte Erfolg aus dem Handelsgeschäft um 18% auf CHF 183 Millionen, insbesondere als Folge geringerer kundenbezogener Handelstätigkeit in Fremdwährungen. Der übrige ordentliche Erfolg betrug minus CHF 1 Million, verglichen mit plus CHF 16 Millionen im ersten Halbjahr 2010.

Der Geschäftsaufwand stieg im Jahresvergleich um 12% auf CHF 667 Millionen, primär als Folge der einmaligen Zahlung an Deutschland. Diesen Einfluss ausgeklammert, stieg der zugrunde liegende Geschäftsaufwand um 1% auf CHF 602 Millionen. Die Anzahl Mitarbeitende nahm zum Vorjahr um 4% auf 3 684 zu, einschliesslich 794 Kundenberater, was einer Netto-Zunahme von 62 im Jahresvergleich und von 42 zum Jahresende 2010 bedeutet. Als Folge des gestiegenen Personalbestandes erhöhte sich der Personalaufwand um 3% auf CHF 411 Millionen. Der Sachaufwand, einschliesslich Wertberichtigungen, Rückstellungen und Verlusten, stieg um 35% auf CHF 226 Millionen, hauptsächlich als Folge der einmaligen Zahlung an Deutschland. Diese ausgeklammert, verringerte sich der zugrunde liegende Sachaufwand um 4% auf CHF 160 Millionen.

Der Aufwand fällt mehrheitlich in Schweizer Franken an, während der Ertrag – ähnlich den verwalteten Vermögen – stark fremdwährungsbasiert ist, insbesondere in Euro und US-Dollar. Primär bedingt durch die Frankenstärke sowie zu einem kleineren Teil auf Grund des Rückgangs der Bruttomarge stieg die Cost/Income Ratio auf 67.6%, nach 63.4% im ersten Halbjahr 2010.

Einschliesslich der einmaligen Zahlung an Deutschland verringerte sich der Gewinn vor Steuern im Vorjahresvergleich entsprechend um 28% auf CHF 231 Millionen. Die Ertragssteuern gingen auf CHF 35 Millionen zurück, was einer Steuerquote von 15% entspricht. Daraus resultierte ein tieferer adjustierter Konzerngewinn von CHF 196 Millionen und ein Gewinn pro Aktie (EPS) von CHF 0.96.

Unter Ausklammerung des Einflusses der einmaligen Zahlung an Deutschland nahm der zugrunde liegende Gewinn vor Steuern um 8% auf CHF 296 Millionen ab. Die Ertragssteuern gingen auf CHF 49 Millionen zurück, was einer Steuerquote von 16.4% entspricht. Der zugrunde liegende Konzerngewinn verringerte sich um CHF 13 Millionen oder 5% auf CHF 248 Millionen. Auf dieser Basis verringerte sich der Gewinn pro Aktie (EPS) auf CHF 1.21.

Wie in den Vorjahren werden in der Analyse und Diskussion in der Medienmitteilung und der Business Review beim Geschäftsaufwand Integrations- und Restrukturierungskosten sowie Abschreibungen auf Immateriellen Vermögenswerten im Zusammenhang mit Akquisitionen ausgeklammert. Unter Einschluss dieser Positionen, wie sie im unadjustierten IFRS-Ergebnis des Halbjahresberichts aufgeführt sind, belief sich der Konzerngewinn im ersten Halbjahr 2011 auf CHF 147 Millionen, nach CHF 185 Millionen im ersten Halbjahr 2010. Dieser Rückgang ist in erster Linie auf die einmalige Zahlung an Deutschland von netto CHF 51 Millionen und nachteilige Währungseffekte zurückzuführen, teilweise ausgeglichen durch die deutlich niedrigeren Integrations- und Restrukturierungskosten im Zusammenhang mit der ING-Transaktion, die im Januar 2010 abgeschlossen wurde. Ohne die einmalige Zahlung an Deutschland hätte der unadjustierte IFRS- Konzerngewinn CHF 199 Millionen betragen.

Neue Kapitalziele definiert – keine Staatsanleihen peripherer Euroländer in den Büchern

Die Gruppe bewirtschaftete ihre Bilanz weiterhin konservativ und verfügt unverändert über eine sehr solide Kapitalbasis. Die Bilanzsumme stieg seit Jahresende 2010 um 3% auf CHF 47.5 Milliarden. Im gleichen Zeitraum stiegen die Kundeneinlagen um CHF 1.2 Milliarden auf CHF 30.0 Milliarden und die Lombardkredite sowie die Hypothekenausleihungen um CHF 1.7 Milliarden auf CHF 16.3 Milliarden. Daraus resultierte ein Verhältnis von Ausleihungen zu Einlagen von 0.54. Das Eigenkapital nahm um 2% auf CHF 4.4 Milliarden ab und das BIZ Kernkapital (Tier 1) um CHF 23 Millionen auf CHF 2.9 Milliarden zu. Diese verlangsamte Zunahme des BIZ Kernkapitals (Tier 1) zeigt den Einfluss des kürzlich lancierten Aktienrückkaufprogramms und der im Mai 2011 getätigten strategischen Beteiligung am brasilianischen Vermögensverwalter GPS von 30%. Mit einer hohen BIZ Kernkapitalquote (Tier 1) von 21.7% verfügt die Julius Bär Gruppe weiterhin über eine sehr solide Kapitalbasis. Mittelfristig strebt die Gruppe eine BIZ Gesamtkapitalquote von mindestens 16% und eine BIZ Kernkapitalquote (Tier 1) von 12% an.

Julius Bär hat keine griechischen, italienischen, spanischen, portugiesischen oder irischen Staatsanleihen in ihren Büchern. Zudem ist sie nicht in Krediten griechischer, portugiesischer oder irischer Banken und nur in sehr geringem Mass in solchen solider spanischer oder italienischer Banken, mehrheitlich in Form von kurzfristigen Geldmarktpapieren, investiert.

Aktienrückkaufprogramm auf Kurs

Das bereits angekündigte Aktienrückkaufprogramm von bis zu 5% der am 31. Dezember 2010 ausstehenden Aktien über maximal CHF 500 Millionen und mit Laufzeit bis zur Ordentlichen Generalversammlung 2012 wurde am 23. Mai 2011 lanciert. Per Ende Juni wurden 1 872 500 eigene Aktien im Wert von CHF 66 Millionen zurückgekauft.

Die Bilanzpressekonferenz wird um 09.30 Uhr (MEZ) via Webcast übertragen. Sämtliche Unterlagen (Präsentation, Business Review 1. Halbjahr 2011, Halbjahresbericht 2011 und Medienmitteilung) sind ab 07.00 Uhr (MEZ) unter www.juliusbaer.com verfügbar.

Bitte beachten Sie den Disclaimer für zukunftsgerichtete Aussagen im Medienmitteilungs-PDF oben rechts auf dieser Seite.

Diese Medienmitteilung liegt auch in englischer Sprache vor. Massgebend ist die englische Version.

Wichtige Termine

Datum

Anlass

14. November 2011:

Interim Management Statement

6. Februar 2012:

Präsentation des Jahresergebnisses 2011

11. April 2012:

Ordentliche Generalversammlung 2012


(1) Die Resultatspräsentation auf adjustierter Basis erfolgt wie immer exklusive Integrations- und Restrukturierungskosten (im ersten Halbjahr 2011 CHF 5 Millionen) sowie Abschreibungen auf Immateriellen Vermögenswerten (im ersten Halbjahr 2011 CHF 45 Millionen). Unter Einschluss dieser Positionen verringerte sich der im ersten Halbjahr 2011 erzielte Konzerngewinn der Aktionäre von CHF 185 Millionen im ersten Halbjahr 2010 auf CHF 147 Millionen, hauptsächlich auf Grund der einmaligen Deutschlandzahlung von netto CHF 51 Millionen.

(2) Am 14. April 2011 wurde bekanntgegeben, dass sich deutsche Behörden und Julius Bär auf eine einmalige Zahlung von EUR 50 Millionen geeinigt haben. Damit wurden die gegen Julius Bär und unbekannte Mitarbeitende geführten Ermittlungen betreffend Steuerangelegenheiten in Deutschland eingestellt.