Zürich, 20. Februar 2020 – Julius Bär hat die heutige Mitteilung der FINMA betreffend den Abschluss des Verfahrens in Sachen FIFA/PDVSA zur Kenntnis genommen und anerkennt grundsätzlich die Schlussfolgerungen im Zusammenhang mit Mängeln in der Geldwäschereibekämpfung. Diese betreffen bestimmte Bereiche des Lateinamerika-Geschäfts der Gruppe im Zeitraum von 2009 bis Anfang 2018. Julius Bär hat mit der FINMA umfassend kooperiert, die Untersuchung unterstützt, und parallel intern und unter Beizug von unabhängigen Experten eine umfangreiche Untersuchung geführt. Identifizierte Mängel wurden adressiert, wobei insbesondere das Kontrollsystem und Compliance-Prozesse verbessert und massiv verstärkt wurden, sei es in personeller Hinsicht als auch im Rahmen der internen Regelwerke und Führungsprinzipien. Julius Bär nimmt zur Kenntnis, dass die FINMA dies ausdrücklich anerkennt und in ihre Beurteilung aufgenommen hat.

Julius Bär hat unter anderem folgende Veränderungen eingeführt:

  • Die Gruppe hat unter der neuen Führung die Strategie angepasst. Künftig wird damit der Fokus vom Neugeld-Wachstum auf nachhaltige Gewinnentwicklung verlagert.
  • Die Region Lateinamerika ist seit Dezember 2017 unter neuer Leitung, und sämtliche Schlüsselpositionen wurden neu besetzt. Die Strategie der Region wurde von Grund auf neu ausgerichtet. Dabei wurden unter anderem auch eine marktbezogene Fokussierung eingeführt und als Konsequenz etwa das lokale Geschäft in Panama und Venezuela geschlossen.
  • Das globale Risikomanagement der Gruppe wurde im Rahmen eines umfassenden Programms über die letzten zwei Jahre gezielt verstärkt, und Schlüssel- und Führungspositionen wurden neu besetzt. Zahlreiche der von der FINMA beanstandeten Schwachstellen wurden damit adressiert, und weitere Investitionen und Massnahmen werden mit hoher Priorität vorangetrieben.
  • Bereits ausgebaut und verbessert wurden die Dokumentationsstandards für sämtliche Kundendaten und aktiven Kundenbeziehungen. Für dieses Projekt (“Atlas”), das wie geplant Ende 2019 zum Abschluss gebracht werden konnte, wurden sowohl die Front- als auch die Kontrolleinheiten umfangreich eingebunden, um den damit einhergehenden kulturellen Wandel in der Organisation nachhaltig zu verankern. Die Effektivität der Compliance ist durch substanzielle Investitionen in Mitarbeitende, wo der Bestand in den letzten Jahren um rund 40 Prozent angehoben wurde, sowie in Prozesse, Technologie und Datenanalyse massgeblich gesteigert worden. Weiter wurde und wird bedeutend in den Ausbau der Transaktionskontrolle und in die Geldwäschereibekämpfung investiert. Die Gruppe wird auch die Anreiz- und Vergütungssysteme entsprechend ihren Risikostandards anpassen.

Romeo Lacher, Verwaltungsratspräsident der Julius Bär Gruppe, sagt: “Wir akzeptieren die Schlussfolgerungen der FINMA und bedauern die festgestellten Mängel in unserem Geschäft mit lateinamerikanischen Kunden. Dies ist nicht vereinbar mit der Risikokultur, die wir anstreben. Julius Bär hat in den letzten Jahren viel getan, um Compliance und Risikomanagement zu stärken und für die Herausforderungen der Zukunft fit zu machen, und wir werden im Rahmen unserer neuen Strategie weiter mit Nachdruck in diese Bereiche investieren. Wir sind zutiefst überzeugt, dass die ergriffenen Massnahmen bereits zu nachhaltigen Verbesserungen geführt haben. Zusammen mit der Geschäftsleitung wird der Verwaltungsrat die Umsetzung der eingeleiteten und verfügten Massnahmen rasch und mit Entschiedenheit durchsetzen.”