Zürich, 27. November 2023 – Julius Bär hat am 20. November 2023 im Interim Management Statement für die ersten zehn Monate 2023 bekannt gegeben, dass die Gruppe in ihrem Kreditportfolio nach dem 31. Oktober 2023 Rückstellungen in Höhe von CHF 70 Mio. gebucht hat. Die Gruppe bestätigt, dass sich dieser Betrag in erster Linie auf das grösste Einzelengagement im Private Debt Kreditbuch bezieht. Dieses nominale Engagement beläuft sich auf CHF 606 Mio. und umfasst drei Kredite an verschiedene Einheiten innerhalb eines europäischen Konglomerats. Das Gesamtengagement gegenüber dieser Kundengruppe ist durch mehrere Pakete von Sicherheiten in Verbindung mit Gewerbeimmobilien und Luxuseinzelhandel besichert und unterliegt nun einer längerfristigen Restrukturierung. Julius Bär hat Massnahmen ergriffen, um seine Interessen zu schützen und den Wert der gestellten Sicherheiten zu erhalten; die Gruppe bleibt umsichtig beim Buchen weiterer Wertberichtigungen, sofern diese erforderlich sind.

Julius Bär verfügt über eine starke Kapitalausstattung mit einer CET1 Kapitalquote von 16.1% per 31. Oktober 2023, die deutlich über der eigenen Untergrenze der Gruppe von 11% und über der regulatorischen Anforderung von 8.2% liegt. Selbst bei einem hypothetischen Szenario eines Totalverlusts hätte die Pro-forma-CET1 Kapitalquote der Gruppe am 31. Oktober 2023 bei über 14% gelegen und Julius Bär wäre deutlich profitabel geblieben.

Julius Bär bietet Private Debt als eine strukturierte Finanzierungslösung ausschliesslich im Rahmen der ganzheitlichen Vermögensverwaltung für UHNW Kunden an. Per 31. Oktober 2023 belief sich das Private Debt Kreditbuch auf CHF 1.5 Mrd. als Teil eines Gesamtkreditbuchs von CHF 41 Mrd. Das oben erwähnte Engagement ist das grösste im Private Debt Kreditbuch. Das übrige Portfolio umfasst Kredite an nicht miteinander verbundene Gegenparteien und in verschiedenen Sektoren mit einer hohen Qualität der Vermögenswerte. Das zweitgrösste Private Debt Engagement beläuft sich auf CHF 216 Mio. und das drittgrösste auf CHF 140 Mio.; keines der beiden steht mit dem Immobiliensektor in Verbindung. Das verbleibende Portfolio besteht aus deutlich kleineren Engagements gegenüber 19 nicht miteinander verbundenen Gegenparteien.

Philipp Rickenbacher, Chief Executive Officer der Julius Bär Gruppe AG, sagt: «Julius Bär ist sehr gut kapitalisiert und ist unter jeglichen Umständen stets profitabel gewesen. Wir bedauern, dass ein einzelnes Engagement zur gegenwärtigen Verunsicherung unserer Stakeholder geführt hat. Zusammen mit der Vermögensanlage und der Vermögensplanung über mehrere Generationen sind Finanzierungen ein fester Bestandteil des Vermögensverwaltungsangebots für unsere Kunden. Ausgehend von dieser Grundlage werden wir zusammen mit dem Verwaltungsrat unser Private Debt Geschäft und den Rahmen, in dem es betrieben wird, überprüfen.»

Kapitalpolitik bestätigt

Julius Bär bestätigt seine Kapitalausschüttungspolitik, die eine Dividendenausschüttungsquote von ~50% des den Aktionären der Julius Bär Gruppe AG zurechenbaren adjustierten Konzerngewinns und eine Dividende pro Aktie mindestens gleich wie die Vorjahresdividende pro Aktie anstrebt. Zusätzlich wird gemäss dieser Politik CET1 Kapital, das am Ende eines Geschäftsjahres eine CET1 Kapitalquote von ~14% deutlich übersteigt, durch ein im Folgejahr lanciertes Aktienrückkaufprogramm ausgeschüttet, sofern sich nicht strategisch sinnvolle und finanziell attraktive Akquisitionsmöglichkeiten ergeben.