Kulturangebote der öffentlichen Hand werden oft vor allem aus der Kostenperspektive betrachtet. Dass Kultur jedoch auch ein wichtiger Wirtschaftsfaktor ist, zeigt die aktuelle Studie „Kultur als Wirtschaftsfaktor“, welche das Forschungsinstitut BAK Basel im Auftrag der Julius Bär Stiftung durchgeführt hat. Analysiert wurde dabei die direkte und indirekte Wertschöpfung der Kulturinstitutionen in Zürich für die Stadt und die gesamte Region.

Im Jahr 2013 erbrachten die 61 öffentlich geförderten Kulturinstitutionen der Stadt Zürich mit ihren rund 1360 Mitarbeitenden (Vollzeitstellen) Dienstleistungen im Wert von CHF 296 Millionen. Zieht man davon die Vorleistungen externer Zulieferer in Höhe von CHF 84 Millionen ab, ergibt sich eine direkte Bruttowertschöpfung von CHF 212 Millionen. Über die Vorleistungen profitieren nicht nur die Kulturbetriebe selbst von der wirtschaftlichen Tätigkeit, sondern auch zahlreiche Unternehmen in Stadt und Kanton. Positiv wirkte sich für den lokalen Handel und das Gewerbe der Stadt zudem aus, dass ein Teil der Löhne im Kulturbereich – rund CHF 160 Millionen – in Form von Konsumausgaben vor Ort in den Wirtschaftskreislauf zurückfloss.

Darüber hinaus leistet der Kulturbereich auch einen wesentlichen Wertschöpfungsbeitrag für den regionalen Tourismus. 2013 zählten die öffentlich geförderten Kulturinstitutionen der Stadt Zürich rund 1,7 Millionen Besucher. Häufig war ihr Besuch auch mit Hotel- und Restaurantausgaben sowie Shopping verbunden. Davon profitierten neben den Tourismusbetrieben selbst auch zahlreiche Unternehmen entlang ihrer Wertschöpfungskette. Auf Basis einer umfassenden Befragung von rund 5000 Personen an zehn Spielstätten in Zürich konnte errechnet werden, dass die Besucher der Kulturveranstaltungen an den Veranstaltungstagen ausserhalb der Kulturbetriebe private Konsumausgaben in Höhe von CHF 122 Millionen tätigten.

„Die Zahlen der Studie belegen eindrucksvoll, welch grosse Bedeutung Kultur für die Gesellschaft auch in wirtschaftlicher Hinsicht hat. Julius Bär fühlt sich diesem Thema sehr verbunden: Als in Zürich gegründetes und ansässiges Unternehmen sind wir einerseits Teilnehmer am hiesigen Wirtschaftsleben. Andererseits ist die Förderung von Kunst und Kultur ein wichtiger Teil unseres gesellschaftlichen Engagements. Diese beiden Perspektiven durch die Studie miteinander in Verbindung zu bringen, war uns anlässlich des 125-Jahr-Jubiläums unserer Bank und des 50-Jahr-Jubiläums der Julius Bär Stiftung ein wichtiges Anliegen. Ich danke den Mitarbeitenden des Forschungsinstituts BAK Basel für die Durchführung der Studie und der Stadt Zürich für die konstruktive Zusammenarbeit“, sagte Boris F.J. Collardi, CEO der Bank Julius Bär und Präsident der Julius Bär Stiftung.