Angesichts des anspruchsvollen Marktumfelds entwickelte sich die Julius Bär Gruppe in den ersten Monaten des Jahres 2009 gut, wozu alle Geschäftsaktivitäten beitrugen. Die von der Gruppe verwalteten Vermögen erholten sich im Vergleich mit Ende 2008, was auf die Frankenschwäche gegenüber wichtigen Währungen, die jüngst festeren Aktienmärkte sowie die Nettoneugeldentwicklung zurückzuführen ist. Während die Bank Julius Bär erneut einen positiven Netto-Neugeldzufluss verzeichnete, blieb er im Asset Management rückläufig, jedoch deutlich weniger stark als noch im vierten Quartal 2008.

Der Nettozufluss von Privatkundengeldern in die Bank Julius Bär hielt aus allen Regionen an, gegenüber dem kräftigen Vorjahreszuwachs jedoch mit einer klar abgeschwächten Zuwachsrate. Das Geschäft mit Private Label Funds verzeichnete erneut kräftige Zuflüsse, vergleichbar mit jenen der Vorjahresperiode. Im Jahresvergleich entwickelten sich die Erträge in Einklang mit dem tieferen durchschnittlichen Vermögensbestand. Die Kostenbasis wurde unverändert aktiv bewirtschaftet, ohne jedoch das Ertragspotential der Bank zu beeinträchtigen und ungeachtet der weiter gestiegenen Anzahl von Privatkundenberatern. Wie bereits angekündigt, wurde Boris F.J. Collardi per 1. Mai 2009 neuer CEO der Bank Julius Bär. Angesichts der wachsenden Grösse und Bedeutung des Asiengeschäfts für die Bank wird der Regionenleiter Asia and Middle East in Kürze die Aktivitäten neu von Singapur anstelle von Zürich aus leiten.

Obwohl das Umfeld für die Asset Management-Industrie anspruchsvoll blieb, machte sich im Vergleich zum Schlussquartal 2008 insgesamt eine Entspannung bemerkbar. Wie erwartet verzeichnete GAM erneut Abflüsse, die zu einem grossen Teil auf die industrieweite Welle von Rückgaben während der sehr negativen Phase zum Jahresende 2008 zurückzuführen waren. Deren Tempo hat sich jedoch deutlich verlangsamt. Die Kernstrategien der Funds of Hedge Funds von GAM entwickelten sich im bisherigen Jahresverlauf erfreulich. Am 1. April kündigte GAM die geplante Übernahme von Augustus Asset Managers Ltd. an, des erfolgreichen, auf festverzinsliche und Währungsanlagen spezialisierten Londoner Vermögensverwalters, wofür die Zustimmung der Behörden mittlerweile vorliegt. Parallel zur Bereinigung der Fondspalette verzeichnete Julius Bär Asset Management einen befriedigenden Jahresauftakt mit positivem Nettoneugeldzufluss. Artio Global, unverändert für einen Börsengang je nach Marktlage vorgesehen, verzeichnete ebenfalls eine positive Neugeldentwicklung.

Insbesondere als Folge des zum Vorjahr tieferen Vermögensbestands sank der Betriebsertrag der Gruppe bis Ende April im Vergleich zum selben Vorjahreszeitraum um etwas mehr als einen Fünftel. Die laufenden Kostensenkungen in allen Geschäftsbereichen führten zu einer deutlichen Reduktion des Geschäftsaufwands.

Die Julius Bär Gruppe verfügt unverändert über eine starke Bilanz mit tiefem Verschuldungsgrad und einer soliden Kapitalbasis. Mit einer BIZ Quote Tier 1 von über 14% unter Basel II ist die Gruppe weiterhin stark kapitalisiert. Zudem wird die Bank Julius Bär & Co. AG von Moody’s unverändert mit einem Aa3-Rating bewertet.