Als Mischa Anand gebeten wurde, sich selbst zu beschreiben, sagte er als Erstes: «Ich finde es toll, Menschen zusammenzubringen.» Als Leiter der Julius Bär-Teams von Investment Advisory and Investment Partners in Zürich setzt er diese Fähigkeit sinnvoll ein: Seine Teams greifen bei der Suche nach der richtigen Anlagelösung auf das gesamte Unternehmen zurück.

Das «magische Dreieck»

Die Dynamik zwischen Kunden, Anlageberatern und Kundenberatern bezeichnet Mischa Anand als «magisches Dreieck».

Bei einem 29-köpfigen Team könnte man versucht sein zu denken, dass er nun mehr mit der Führung seiner Teams als mit anderen Aufgaben beschäftigt ist. Aber dem ist nicht so. «Man muss mit gutem Beispiel vorangehen. Ich verwalte und berate nach wie vor selbst Kunden und habe auch nicht vor, das aufzugeben. So verliere ich nicht den Anschluss.»

Mischa Anand ist seit neun Jahren bei Julius Bär und hat sich in dieser Zeit mit zahllosen Marktgeschehen auseinandergesetzt und mit Menschen unterschiedlichster privater und beruflicher Hintergründe zusammengearbeitet, die alle ihre eigenen Sichtweisen hatten. Aus der Summe seiner Erfahrungen hat er folgende goldene Regeln für Anleger aufgestellt:

1. Kommunikation

«Ich kann nicht genug betonen, wie wichtig die Kommunikation mit Ihrer Bank ist. Wir müssen Sie immer und jederzeit richtig verstehen, und das erreichen wir am besten durch einen soliden, offenen Dialog. Dieser Dialog sollte sich in zweifacher Hinsicht entfalten: Zunächst einmal sage ich meinen Teamkollegen, dass sie Sie bei aussergewöhnlichen Vorkommnissen anrufen und Ihnen helfen müssen, diese zu handhaben. Sie sollen das sichere Gefühl haben, dass sich tagtäglich jemand um Ihr Portfolio kümmert. Ausserdem ist mir sehr wichtig, dass Sie wissen, dass Sie uns jederzeit kontaktieren können. Wenn Sie sich in Bezug auf eine Anlage nicht sicher sind oder Bedenken haben, greifen Sie zum Telefon, schreiben Sie eine E-Mail oder vereinbaren Sie ein persönliches Gespräch mit uns.

Kommunikation hat noch einen weiteren Aspekt, der vielleicht weniger offenkundig, aus meiner Sicht aber sehr wichtig ist: Wir haben nach meiner Meinung die Aufgabe, einander immer wieder herauszufordern und zu hinterfragen. So werden grossartige Ideen geboren, und es hilft uns dabei, einander noch besser zu verstehen.»

2. Wählen Sie einen Ansatz mit Kern- und Satellitenanlagen und bleiben Sie dabei

«Sie sollten nach einem Kern-Satelliten-Ansatz investieren. Mit anderen Worten: Entscheiden Sie sich für eine Allokation der Vermögenswerte mit Kernanlagen, die Sie dann mit «Satelliten» ergänzen. Das könnten zum Beispiel ein auf ein exotisches Thema ausgerichteter spezieller Fokus sein, volatilere Aktien oder vielleicht auch eine Optionsstrategie. Die Kernstrategie sollte langfristig stehen. Die Satelliten wiederum können kurzfristige Anlagen sein, mit denen Sie sich bietende Gelegenheiten am Markt wahrnehmen können.

Es ist natürlich völlig verständlich, wenn Anleger nervös werden, weil die Märkte nachgeben oder hohe Volatilität einsetzt. Trotzdem ist es sehr wichtig, an der Kernstrategie festzuhalten, für die Sie sich entschieden haben. Langfristig ist dies für ein Portfolio deutlich rentabler als immer wieder umzuschichten oder in Extreme zu verfallen.

3. Bestimmen Sie Ihre persönliche Risikobereitschaft und vergleichen Sie Äpfel mit Äpfeln

«Nehmen Sie sich die Zeit zur Ermittlung Ihres persönlichen Risikoprofils, denn dieses gibt Ihnen (neben vielen anderen wichtigen Aspekten) den besten Anhalt in Bezug auf Ihre Renditeerwartungen. Wenn Sie die Performance Ihres Portfolios mit der eines anderen vergleichen wollen, sollten Sie unbedingt eines wählen, das ein ähnliches Risikoprofil hat. Äpfel mit Birnen zu vergleichen kann Ihnen den Eindruck vermitteln, dass Ihre Wertentwicklung nicht marktgerecht gewesen ist – selbst wenn sie es war oder sie den Markt sogar übertroffen hat.»

Mischa Anand bringt aber nicht nur bei der Arbeit leidenschaftlich gerne Menschen zusammen. Er ist auch Ansprechpartner für seine Freunde, wenn diese einen Autohändler suchen oder sogar, wenn sie nicht wissen, wohin sie im Urlaub zum Tauchen fahren sollen. Nach einem guten indischen Restaurant gefragt, empfiehlt er sich allerdings selbst: «Ich habe von meinem Vater (der indischer Abstammung ist) gelernt, wie man mit vielen Gewürzen und Chili kocht, und schon in meiner Studienzeit für meine Freunde indische Gerichte zubereitet.»

Wird es ihm nicht manchmal zu viel, so viele Menschen zu führen? «Die Abende verbringe ich gerne mit meiner Frau und meinen beiden Töchtern. Sie führen mich», antwortet er mit einem Augenzwinkern.

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