Neuer Zyklus in Sicht

In der Regel hinkt die Inflation dem Wachstum hinterher, das heisst, sie kommt mit einer gewissen Verzögerung nach einem Wirtschaftsaufschwung auf. Im aktuellen Zyklus traten die Auswirkungen jedoch unmittelbar und stark zutage. Mit Blick auf die Zukunft dürfte die Inflation weiter in Richtung des von den Zentralbanken tolerierten Bereichs fallen. Wir gehen davon aus, dass die ersten Zinssenkungen im zweiten Quartal dieses Jahres erfolgen und so den Beginn eines neuen Konjunkturzyklus einleiten werden.

Makroökonomisches Umfeld und Strategie

Was hält nun 2024 für Kapitalanlagen bereit? Im Hinblick auf das Wirtschaftswachstum rechnen wir weder mit einem Boom noch mit einem Einbruch, erwarten aber, dass der aktuelle Zyklus durch einen neuen abgelöst wird. Bei Aktien würden wir das Jahr mit einem Engagement in Qualitätswachstumstiteln und defensiven Werten beginnen. Im festverzinslichen Bereich gilt es, das aktuelle Zinsumfeld zu nutzen und sich die attraktiven Renditen hochqualitativer Anleihen zu sichern. Unter den Währungen dürfte der US-Dollar insgesamt seitwärts tendieren und bei Rohstoffen bevorzugen wir weiterhin Kupfer.

Anleihen

Unsere Kernbotschaft für Anleiheninvestitionen ist einfach: Aus unserer Sicht ist jetzt der richtige Zeitpunkt, um sich die höheren Renditen hochwertiger Emittenten längerfristig zu sichern. Auch Anleihen in Schweizer Franken sind unserer Meinung nach weiterhin interessant, vor allem (aber nicht nur) für Personen mit einer anderen Referenzwährung. Wer Zusatzerträge mit Schwellenländeranleihen in Hartwährung erzielen will, sollte einen Blick auf Lateinamerika, den Nahen Osten und asiatische Unternehmensanleihen mit Investment-Grade-Rating werfen. Und nicht zuletzt sind aus unserer Sicht auch nachrangige Bankanleihen und hybride Unternehmensanleihen eine Überlegung wert – trotz ihrer Komplexität und einiger Herausforderungen.

Aktien

Das globale Wachstum dürfte sich Anfang 2024 vorerst verlangsamen, jedoch in der zweiten Jahreshälfte wieder anziehen, wenn die Zentralbanken in einem Umfeld rückläufiger Inflationsraten in Richtung ihrer Zielwerte zu einer expansiveren Geldpolitik zurückkehren. Wir halten an unserer Präferenz für US-Aktien fest und bevorzugen qualitativ hochwertige Wachstumstitel zusammen mit einem gewissen defensiven Engagement. Vor dem Start des nächsten Konjunkturzyklus dürften zyklische Werte wieder in den Fokus rücken.

Alternative Anlagen

Bei Hedgefunds waren Relative-Value-Strategien und -Anlagestile 2023 unsere Präferenz und sie bleiben auch 2024 eine Top-Wahl beim Übergang zu einem neuen Konjunkturzyklus, der von stark divergierenden Ansichten an den Märkten begleitet wird. Eine weitere vielversprechende Hedgefund-Strategie ist Distressed/Stressed Credit, da einige schwächere Unternehmen aufgrund steigender Finanzierungskosten stark unter Druck geraten.

Was bedeutet das alles für Anlegerinnen und Anleger?

Heute, Anfang 2024, dreht sich alles um die Frage, wann die grossen Zentralbanken mit der Lockerung ihrer Geldpolitik beginnen. Solange dies nicht absehbar ist, dürften die Märkte nervös bleiben. Doch sobald sich die Inflation weiter abkühlt, werden wir wohl in einen neuen Konjunkturzyklus mit vertrauteren Bedingungen eintreten. Sofern nichts Unvorhergesehenes passiert, sollten davon sowohl Aktien als auch Anleihen profitieren. 

Thematisch sind die Technologiegiganten – die sogenannten «Glorreichen Sieben» – und der Einfluss der künstlichen Intelligenz auf alle Sektoren und Wirtschaftsbereiche weiterhin zentral. Als zusätzliche Möglichkeit zur Diversifikation eines Portfolios bieten sich wie üblich alternative Anlagen an.

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