Flüssigbiopsien

Flüssigbiopsien, also die Analyse der von Tumoren in den Blutkreislauf abgegebenen Biomarker, haben in den letzten Jahren in der medizinischen Fachwelt beträchtliche Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Das liegt in erster Linie daran, dass diese Technologie weitere Fortschritte auf dem Gebiet der Medizin ermöglichen kann, vor allem im Bereich der Krebsdiagnose, -prognose und -überwachung. Das Prinzip ist einfach: Ärzte können anhand der Spuren von Krebszellen oder Bruchstücken der Tumor-DNA in der Blutprobe eines Patienten Informationen darüber ableiten, welche Therapieansätze für den betreffenden Menschen am erfolgversprechendsten sind.

Für die minimalinvasive Flüssigbiopsie werden in der Regel zwischen 5 und 10 Milliliter Blut benötigt; das ist für den Patienten weniger schmerzhaft und daher angenehmer. Ausserdem dauert der Vorgang nicht so lange wie eine invasivere chirurgische Biopsie. Hier macht der Chirurg normalerweise einen Hautschnitt, um von einem Knoten oder Gewebe eine Probe für die Untersuchung unter dem Mikroskop zu entnehmen.

Diagnostik von Infektionskrankheiten

Mikroben, die den Körper angreifen, können bei Menschen Krankheiten verursachen. Diese als Infektionserreger oder Pathogene bezeichneten mikroskopisch kleinen Lebewesen reichen von Bakterien und Viren bis hin zu Parasiten und Pilzen. Da Infektionskrankheiten direkt oder indirekt über Blut, Körperflüssigkeiten oder Aerosole (Husten und Niesen) übertragen werden können, setzen medizinische Fachkräfte zunehmend auf Gentestverfahren, um Krankheitserreger in unserem Körper zu finden.

Da das genetische Material häufig nur in äusserst geringer Konzentration vorhanden ist, beinhalten viele Nukleinsäuretests einen zusätzlichen Schritt, bei dem das Genmaterial durch unbegrenztes Kopieren vervielfältigt wird. Diese Art von Test wird als Nukleinsäure-Amplifikationstest (NAT) bezeichnet. Vor allem die PCR-Variante (Polymerase-Kettenreaktion) des NAT ist in der modernen Molekularbiologie heute nicht mehr wegzudenken. Sie erlaubt es Wissenschaftlern nicht nur, in winzigen Mengen gewonnenes genetisches Probenmaterial so zu vervielfältigen, dass es eingehender untersucht werden kann, sondern ist ausserdem schneller und reagiert sensibler als die traditionellen Diagnoseverfahren wie Kulturen oder Serologie.

Genom-Editing

Das Akronym CRISPR/Cas9 (im Folgenden CRISPR) steht für «clustered regularly interspaced short palindromic repeats» (gehäuft auftretende, regelmässig unterbrochene, kurze Palindrom-Wiederholungen) und ist eine innovative Genom-Editing-Technologie, die es Wissenschaftlern erlaubt, DNA-Sequenzen zu verändern und die Funktionsweise von Genen zu modifizieren. CRISPR gilt gemeinhin als Revolution im Bereich des Genom-Editings und könnte es Wissenschaftlern ermöglichen, genetische Defekte zu reparieren und zur Invalidität führende Krankheiten von Huntington bis hin zu Sichelzellanämie und erblicher Erblindung zu behandeln. Der Ansatz unterscheidet sich von einigen der traditionelleren gentherapeutischen Varianten, bei denen Krankheiten durch Einschleusen neuer Gene in Zellen mithilfe von Viren therapiert werden. Da CRISPR die DNA mithilfe gezielter molekularer Instrumente direkt verändert, entfällt bei diesem Verfahren grösstenteils die Notwendigkeit zum Einsatz von Viren, durch die es in der Vergangenheit mitunter zu Sicherheitsproblemen kam.

Neu entwickelte programmierbare Editierwerkzeuge wie Zinkfinger-Nukleasen und Transcription Activator-like Effector Nucleases (etwa «transkriptionsaktivatorartige Effektornukleasen») haben zwar die Möglichkeiten für eine präzise Genom-Modifikation erheblich erweitert, doch sind diesen Methoden Grenzen gesetzt. Das CRISPR-Verfahren stellt gegenüber diesen Genom-Editing-Tools der nächsten Generation aufgrund seiner Präzision, Effizienz und Anwendungsfreundlichkeit eine grosse Verbesserung dar. Es erlaubt damit ein ortsspezifisches Genom-Targeting in nahezu jedem beliebigen Organismus.

Die Fäden zusammenführen: die Investment View

Langfristig orientierte Anleger sollten aus unserer Sicht gegenüber dem Anlagethema Genomik angesichts der günstigen politischen Voraussetzungen, der starken demografischen Entwicklungen weltweit und der Zunahme chronischer Erkrankungen mit dem Alter positiv eingestellt bleiben. Insbesondere schätzen wir Unternehmen in den Bereichen Gentests und Genmodifikation.

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