Heute vor genau hundert Jahren, am Freitag, dem 11. September 1925, veröffentlichte die Bank Julius Bär & Co. auf Seite sechs der Neuen Zürcher Zeitung (NZZ) eine Anzeige, in der sie ankündigte, dass die Bank am 15. September geschlossen bleiben würde. Der Betrieb wurde vorübergehend eingestellt, damit das Unternehmen in sein neu erworbenes Hauptquartier umziehen konnte.
Mitteilung über den Umzug:
Wir beehren uns, hiermit anzuzeigen, dass sich unsere Bureaux ab 16. September in unserem neuen Bankgebäude Bahnhofstrasse 36 befinden werden. Dienstag den 15. September bleiben unsere Bureaux und Kassen wegen Umzugs geschlossen. - Julius Bär & Co.
Das Gebäude an der Bahnhofstrasse 36 liegt an der Ecke zur St. Peterstrasse und wurde bis 1922 von der Schweizerischen Nationalbank genutzt. Obwohl nur wenige hundert Meter vom ursprünglichen Sitz an der Bahnhofstrasse 85 entfernt, bedeutete der Umzug weiter die Strasse hinunter, dass das Unternehmen einen hoch angesehenen Standort im Zentrum des Zürcher Finanzdistrikts einnahm. Der Kauf zum Preis von knapp CHF 1.3 Millionen im Jahr 1924 erfolgte, um dem raschen Wachstum der Belegschaft und des Geschäfts von Julius Bär Rechnung zu tragen.
Georg Lasius entwarf das Gebäude, das zwischen 1872 und 1874 errichtet wurde. Er gilt als einer der einflussreichsten Zürcher Architekten und war Professor für Architektur an der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH). Lasius wird als Pionier angesehen, da er innovative technische Methoden zur Verbesserung der thermischen Leistung von Gebäuden und zur Steigerung ihrer Energieeffizienz einführte.
In der heutigen Zeit wäre es für eine Bank undenkbar, den Handel für einen ganzen Arbeitstag auszusetzen. Vor kurzem hat Julius Bär ein grosses IT-Infrastrukturprojekt erfolgreich abgeschlossen, bei dem Terabytes an Daten auf neue Server in der Schweiz migriert wurden – ohne den Geschäftsbetrieb oder die Servicequalität für die Kundschaft zu beeinträchtigen. Dies erforderte eine sorgfältige Planung.
Im September 1925 hingegen gab es noch nicht die heutigen komplexen betrieblichen und technologischen Herausforderungen. Am Mittwoch, 16. September 1925, konnte Julius Bär seine neuen Räumlichkeiten reibungslos und ohne Zwischenfälle eröffnen.
Der erfolgreiche Umzug war für die Bankenbranche ein Grund zur Freude: Zahlreiche Glückwunschtelegramme von anderen Banken und Finanzinstituten trafen ein, um Julius Bär alles Gute für den Beginn dieses neuen Kapitels zu wünschen.
Das hundertjährige Jubiläum von Julius Bär an der Zürcher Bahnhofstrasse unterstreicht nicht nur unsere bedeutende Stellung im Finanzsektor, sondern verbindet auch unsere traditionsreiche Vergangenheit und unser Erbe mit einer vielversprechenden Zukunft – als führender, unabhängiger Vermögensverwalter.