Die Kosten von Cash-Positionen

Welchen praktikablen und verantwortungsbewussten Ansatz gibt es für die Inflationsproblematik? Anleger mit überschüssigen Barmitteln können in Betracht ziehen, ein Engagement in Anlagelösungen aufzubauen, die einen positiven Performancebeitrag leisten und gleichzeitig ihrem individuellen Anlagehorizont sowie ihrer allgemeinen Risikobereitschaft Rechnung tragen.

Jahr für Jahr setzen Menschen überall auf der Welt ihre Steuererklärung auf und reichen sie ein. Das kostet Zeit und häufig auch Geld. Aber es gibt noch eine andere «Steuer». Diese wird mitunter auch als «Inflationssteuer» bezeichnet. Der Ökonom Milton Friedman hat einmal gesagt: «Inflation ist eine Form der Besteuerung, die ohne Gesetzgebung ausgeführt werden kann.»

Tatsächlich reduziert sich durch die Inflation im Laufe der Zeit die Menge an Waren und Dienstleistungen, die sich mit einem bestimmten Geldbetrag kaufen lässt. Im Laufe der Zeit kann Inflation eine sehr massive Wirkung entfalten. So würden beispielsweise in den USA Waren und Dienstleistungen, für die man 1975 einen Dollar bezahlt hat, heute etwa fünf Dollar kosten. Bei einem hypothetischen EUR ist die Abwertung sogar noch extremer, während der Wertverlust beim CHF zwar ebenfalls vorhanden ist, aber geringer ausfällt.

Während die Inflation aktuell die Gedanken vieler Anleger beherrscht – und es auch mahnende Stimmen gibt, dass sie ausser Kontrolle geraten könnte –, sind unsere Ökonomen doch der Meinung, dass sie sich nach einem kurzfristigen Anstieg nach der Pandemie wieder einpendeln wird. Dennoch rechnen wir für dieses Jahr mit einem Inflationsdurchschnitt von 3.6% in den USA und von 2.7% in der Eurozone.

Diese Zahlen zeigen die wahren Kosten von Cash-Positionen, die derzeit in den wichtigen Währungen keine Rendite erbringen, da die Zentralbanken ihre Leitzinsen weiter extrem tief halten.

Diese Analyse stützt sich allerdings auf die offiziell gemeldeten Inflationszahlen. In Wirklichkeit aber hat jeder Mensch seine eigene, individuelle Inflationsrate. Diese richtet sich danach, wo man lebt, welche Art von Produkten und Dienstleistungen man kauft, und sogar nach den persönlichen Interessen.

So ist die Inflation in den USA nach dem offiziellen Konsumentenpreisindex seit 1982 beispielsweise um durchschnittlich 3% p.a. gestiegen, während sie für vermögende Personen nahe 5% liegt. Renditefreie Cash-Anlagen sind im aktuellen Umfeld somit eine Herausforderung.

Wann ist der geeignete Zeitpunkt, um mit dem Investieren zu beginnen?

Bei ihren Erwägungen zu dieser Problematik werden sich Anleger, die umfangreiche Barmittel halten, vielleicht fragen, ob nun wirklich ein guter Zeitpunkt für Kapitalanlagen ist, nachdem viele Märkte im Bereich ihrer Allzeithochs stehen.

Unser Technical Analysis Research-Team weist jedoch unermüdlich darauf hin, dass auf neue Höchststände an den Märkten häufig weitere Anstiege folgen. Der Ausspruch «Herunter kommen sie alle» trifft für die Finanzmärkte und für Kapitalanlagen nicht unbedingt zu, so verlockend er auch klingt.

Vielmehr fällt uns dazu die Redewendung «Zeit im Markt ist besser als Markttiming» ein. Demnach verpassen Anleger häufig einen Grossteil des längerfristigen Marktanstiegs, weil sie auf niedrigere Einstiegsniveaus warten – ein Ansatz, der sich kaum jemals auszahlt.

Stellen Sie eine Strategie auf, bevor Sie investieren

Das heisst nun nicht, alle überschüssigen Barmittel auf einmal zu investieren. Anleger sollten ihren Cash-Überschuss allerdings mithilfe einer gezielten Strategie entsprechend ihrer Renditeerwartung und ihrer Risikobereitschaft für sich arbeiten lassen. Das lässt sich als Teil der Gesamtstrategie für die Vermögensplanung betrachten, um das Vermögen zu erhalten und im Laufe der Zeit zu vermehren.

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