Die Julius Bär Gruppe AG kauft die ING Bank (Suisse) SA, Genf, mit ihren Tochtergesellschaften in Monaco und Jersey. Die ING Bank ist eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der holländischen ING Group NV. Die ausschliesslich im Private Banking tätige Bank betreute per Ende August Vermögen von insgesamt rund CHF 15 Mrd. Damit nehmen die von Julius Bär gesamthaft verwalteten Vermögen um rund zehn Prozent zu. Zudem wird die Präsenz in Genf markant verstärkt. Raymond J. Bär, Verwaltungsratspräsident von Julius Bär, sagt dazu: „Mit der Akquisition dieser qualitativ hochstehenden, profitablen Bank mit einem starken Leistungsausweis nutzen wir die aktuellen Marktbedingungen gezielt aus. Die Kundenbasis ist vergleichbar mit derjenigen von Julius Bär und die Mitarbeitender der ING Bank teilen dieselbe engagierte Kundenorientierung. Auch in Sachen Unternehmenskultur ergibt sich eine ausgezeichnete Übereinstimmung.“

Die ING Bank beschäftigt insgesamt 310 Mitarbeiter, davon 80 Kundenberater, und bietet eine umfassende Palette von Dienstleistungen und Produkten im Bereich der Vermögensverwaltung an, die sich unter anderem auf eine offene Produktarchitektur stützt. Die Anfänge der ING Bank in der Schweiz reichen bis ins Jahr 1962 zurück, als die Banque Bruxelles Lambert in Genf eine Tochtergesellschaft gründete. Die ING Bank verfügt über eine solide Bilanz und hatte per Ende August 2009 einen Buchwert ("Net Asset Value") von rund CHF 380 Mio.

Goodwill / verwaltete Vermögen von 0,9% – Akquisition durch Überschusskapital finanziert

Julius Bär wird einen Gesamtpreis von CHF 520 Mio. in bar entrichten, einschliesslich Überschusskapital von rund CHF 170 Mio., basierend auf einer angestrebten Kernkapitalquote von 12%. Damit bezahlt die Gruppe 0,9% Goodwill auf das verwaltete Vermögen, beziehungsweise, bereinigt um das Überschusskapital, 2,3% auf die gesamten verwalteten Vermögen der Bank. Der Kaufpreis wird durch existierendes Überschusskapital beglichen, wobei Julius Bär nach der Transaktion noch immer eine pro forma Kernkapitalquote von rund 16% haben wird – deutlich über der Zielgrösse von 12%. Die überschüssigen Mittel der ING Bank werden Julius Bär zugewiesen.

Die Transaktion setzt bedeutende Synergien vor Steuern von jährlich voraussichtlich rund CHF 35 Mio. frei, die im wesentlichen auf der Integration der verschiedenen IT- und Backoffice-Funktionen sowie der Straffung von Stabsfunktionen beruhen. Von den insgesamt auf rund CHF 65 Mio. veranschlagten Integrationskosten werden etwa zwei Drittel im Jahr 2010 verbucht werden. Die Integration soll bis Mitte 2010 abgeschlossen werden. Die Akquisition ist im Jahr 2010 voraussichtlich ergebnisneutral. Bereits ab 2011 wird mit einer markanten Steigerung des Gewinns pro Aktie gerechnet, die im Jahr 2012 einen hohen einstelligen Prozentbetrag erreichen dürfte.

Boris F.J. Collardi, CEO von Julius Bär, ergänzt: "Diese Transaktion entspricht den strategischen und finanziellen Kriterien, die wir kommuniziert haben. Wir freuen uns über diese bedeutende Expansion unserer Plattformen für den Schweizer und den europäischen Markt und die weitere Stärkung unseres Geschäfts in Zentral- und Osteuropa, Russland und anderen Wachstumsmärkten. Kunden werden von den neuen Möglichkeiten profitieren, die sich aus der Stärkung unserer Standorte ergeben. Auf der Grundlage unseres Leistungsausweises im Rahmen erfolgreicher Integrationen freuen wir uns auf die Zusammenarbeit mit unseren neuen Kolleginnen und Kollegen und auf einen reibungslosen Integrationsprozess.”

Gut diversifizierte Kundenbasis – Integration in die Bank Julius Bär – Stark in Wachstumsmärkten

Die Transaktion wird das Geschäft der Bank Julius Bär in der französisch sprechenden Schweiz sowie in ausgewählten europäischen Kernmärkten verstärken sowie das Geschäftsvolumen in Zentral- und Osteuropa, Russland und anderen Wachstumsmärkten deutlich erhöhen und eine attraktive Basis für weiteres Wachstum bilden.

Julius Bär wird die ING Bank umfirmieren und deren einzelne Standorte in der Schweiz (Genf, Basel, Crans-Montana, Lausanne, Lugano und Zürich) sowie die Aktivitäten der Tochtergesellschaften in Monaco und Jersey mit den bestehenden Einheiten von Julius Bär zusammenführen.

Vorbehältlich der Genehmigung durch die zuständigen Behörden wird die Transaktion voraussichtlich im ersten Quartal 2010 abgeschlossen werden.